Karate Begriffe

Rei - Der Gruss

In allen Kampfkünsten, die sich mit dem Oberbegriff Budo zusammenfassen lassen, ist der Begriff Rei bekannt. Rei stellt eines der wichtigsten Verhalten innerhalb und letztendlich auch außerhalb des Dojo dar. Der Begriff Rei wird meist mit Gruß übersetzt und hat seinen Ursprung einmal im Wort Kei-Rei (Gruß, Verbeugung) und stammt zum anderen von Rei-Gi (Höflichkeit, Verhalten) ab.
Der Gruss selber besteht immer aus einer Verbeugung und wird meist noch von einem Grußwort, im Shotokan Karate-Do ist dieses Oss, begleitet.

Rei: wird in den verschiedensten Situationen, z.B. beim Betreten oder Verlassen des Dojo, beim An- und Abgrüßen vor bzw. nach dem Training oder beim Partnertraining, angewendet.

Es gibt zwei Arten des Rei, die beide im Shotokan Karate-Do angewandt werden:

Ritsu-Rei: Die Person verbeugt sich im Musubi-Dachi mit angelegten Händen an den Oberschenkeln.

Za-Rei: Im Kniesitz werden beide Hände vor dem Körper in Dreiecksform auf den Boden gelegt, so daß sich die Fingerspitzen berühren. Anschließend wird die Stirn zum Gruß in Richtung Handrücken geführt, bis sie sich kurz berühren.

Sehr bedeutsam für alle Grußformen ist besonders die Ausführungsart, also die ehrliche Absicht den Gegenüber, die Ahnen, das Dojo oder entsprechende Personen zu Grüßen. Ein kurzes Kopfnicken oder hektisches Verbeugen zeigt genau das Gegenteil eines echten Grußes, denn der zu Grüßende wird hiermit nur zu einem lästigen oder nur für die eigene Person nutzbringendem Ding degradiert.
Auch wenn der Gegenüber nicht immer den optimalen Übungspartner darstellt, so sollten wir dennoch dankbar sein, daß wir mit jemanden trainieren können, und dadurch voneinander lernen können. Denn auch aus Situationen, die uns im ersten Moment nutzlos erscheinen mögen, lernen wir. Und nur durch das Lernen und Akzeptieren können wir einen weiteren Abschnitt auf dem Weg des Karate-Do meistern, und somit für uns und unser Leben eine Bereicherung erfahren.

Das An- und Abgrussritual

Jeder, der einmal ein Karate-Do Training miterlebt oder gesehen hat, kennt das An- und Abgrüßen vor und nach dem Training. In jedem Dojo wird es praktiziert, allerdings ist es überall leicht unterschiedlich in Form und Dauer. Es gibt im Prinzip nur zwei Basisformen, nämlich einmal den Gruß im Stehen (Ritsu-Rei) und einmal den Gruß im Kniesitz (Za-Rei).
Während die Ritsu-Rei-Variante einen ”schnellen” Gruß darstellt und überall gleich ist (es wird sich voreinander mit der Grußformel Oss verbeugt), ist der Gruß im Za-Rei doch oft sehr unterschiedlich zu sehen.
Man kann nicht behaupten, daß das eine Dojo es richtig und das andere es falsch macht, sondern es sind jeweils verschiedene Formen, die im Laufe der Zeit von Sensei zu Sensei so überliefert wurden. Um zumindest eine Art darstellen zu können, wird hier die allgemein altüberlieferte Variante des Grußes im Za-Rei dargestellt.
Nachdem sich Meister und Schüler mit dem Gesicht zueinander in den Kniesitz gesetzt haben, wird zuerst ein Moment der Stille, das sog. Mokuso praktiziert. Hier soll sich der Karateka frei machen von allem Weltlichem, allen Ängsten und Problemen des alltäglichen Lebens und seine Konzentration auf das Karate-Do richten. Nach dieser Meditation werden im allgemeinen drei Grußarten durchgeführt, die jeweils beim An- sowie Abgrüßen in dieser Reihenfolge ausgeführt werden.

Shomen ni Rei ist der erste Gruß, der unmittelbar nach der meditativen Phase ausgeführt wird. Hierbei dreht sich der Sensei (immer noch im Kniesitz) so herum, das er mit dem Rücken zu den Schülern sitzt und verbeugt sich mit ihnen nach vorne.

Sensei ni Rei ist der zweite auszuführende Gruß. Der Lehrer dreht sich nun wieder zu seinen Schülern um und verbeugt sich zu ihnen, wobei die Schüler selber sich vor ihm verbeugen

Otagai ni Rei ist der letzte Gruß am Anfang und Ende des Trainings, bzw. ein Gruß innerhalb des Trainings der Übenden zueinander. Dieser Gruß steht als Dank für die Hilfe eines Mitübenden oder auch zur höflichen Begrüßung von mitübenden Gästen im Dojo.

Sehr bedeutsam für alle Grußformen ist besonders die Ausführungsart, also die ehrliche Absicht den Gegenüber, die Ahnen, das Dojo oder entsprechende Personen zu Grüßen. Ein kurzes Kopfnicken oder hektisches Verbeugen zeigt genau das Gegenteil eines echten Grußes, denn der zu Grüßende wird hiermit nur zu einem lästigen oder nur für die eigene Person nutzbringendem Ding degradiert.
Auch wenn der Gegenüber nicht immer den optimalen Übungspartner darstellt, so sollten wir dennoch dankbar sein, daß wir mit jemanden trainieren können, und dadurch voneinander lernen können. Denn auch aus Situationen, die uns im ersten Moment nutzlos erscheinen mögen, lernen wir. Und nur durch das Lernen und Akzeptieren können wir einen weiteren Abschnitt auf dem Weg des Karate-Do meistern, und somit für uns und unser Leben eine Bereicherung erfahren.

Oss - Mehr als ein Grusswort

Der Begriff Oss besteht in der japanischen Schreibweise aus zwei Schriftzeichen. Das erste ist Osu, das die Aussprache des ganzen Wortes beeinflußt. Dieses bedeutet wörtlich stoßen oder drücken. Das zweite Zeichen Shinobu hat die Bedeutung von ertragen, erdulden, erleiden.
Oss Oss
Im Karate-Do sollte und wird dieses Wort Oss für fast alles benutzt. Übliche Bedeutungen sind Danke, Bitte, Ich habe verstanden und ist auch ein Grußwort zu einem anderen Karateka. Wird es mit einer Verbeugung ausgesprochen, drückt es Respekt, Vertrauen und Sympathie dem Gegenüber aus oder zeigt dem Sensei, daß das von ihm Gesagte verstanden worden ist.
Das Wort ”Oss” wird nur zwischen Menschen gebraucht, d.h. es wird beim Shomen ni Rei und dem Shinza ni Rei nicht benutzt, sondern nur beim Sensei ni Rei oder dem Otagai ni Rei. Es zeigt einmal den Versuch an, den Weg des Karate-Do beschreiten zu wollen und steht als Dank am Ende des Unterrichts.

OSS hat viele Bedeutungen, und es ist die Antwort auf die Begrüßung, oder ich habe verstanden und ecc.

Allgemeine Begriffe

Budô: Budô ist der Überbegriff für die japanischen Kampfkunstmethoden, die sich unter dem Aspekt des Weges (Dô) aus dem Bujustu (Technik des Kriegers) entwickelten.
Bushidô: Weg des Kriegers (Ehrenkodex der Samurai)
Dachi: Stand, Stellung
Dai: gross
Dan: Stufe, Grad, Meisterstufe, Schwarzgurt
Dô: Weg, Pfad, Grundsatz, Lehre, Philosophie, Richtung, Prinzip; Dô ist ein Weg, in dessen Zentrum eine Übung steht, deren Ziel das Erweitern des im Menschen liegenden Potentials ist, durch das er zu seiner Sinnbestimmung wachsen und sein Leben mit Bewusstsein und Erkenntnis füllen kann.
Deshi: Bezeichnung für einen Schüler, einen Lernenden oder Auszubildenden
Dojo: Trainingsort, an dem die Kampfkünste gelehrt werden
Futanren: Unzulängliches Training
Gi: Karate-Bekleidung. Sie besteht aus einer Jacke(Uwagi), einer Hose(Zubon) und dem Gürtel(Obi)
Hanmi: abgedrehter Oberkörper und Hüfte
Hara: Bauch, energetisches Zentrum des Menschen, Schwerpunkt
Hiki-Te: Zurückziehen der Faust an die Hüfte
Hira: flach
Honbu Dojo: Zentraldojo
Jiyu: frei
Kanchô: Amt, Behörde; neuerer Titel für den Vorstand einer Schule
Kagi, Kake: Haken
Kamae: Bereitschaftshaltung, Kampfstellung, vorbereitende Haltung
Kara: Hülle, Schale, Leer
Karate-Do: Der Weg der leeren Hand
Karateka: Karatebetreibende(r) / Ausübender des Karate dô
Keiko: Das Alte, die Vergangenheit überdenken. Bezeichnung für das Üben im Sinne des Budo bzw. der alten traditionellen Künste. Es umfaßt die drei wichtigsten Komponenten Ki, Shin und Waza. Das Ziel ist es, durch die Übung zu reifen.
Ki: vitale/innere Energie
Kiai: Kampfschrei
Kihaku: Kampfgeist, geistige Energie
Kikioji: Angst vor dem Ruf des Gegners
Kimè: schockartiges Anspannen sämtlicher Muskeln am Ende einer Technik, physische und psychische Energiekonzentration
Kiri-Kaeshi: Fußwechsel auf der Stelle
Kohai: der Spätere, fortgeschrittene jüngere Schüler
Kokyu: Atmung, Atem
Komi: darin, dicht
Kote-Kitae: Abhärtung des Körpers
Kyoshi: Lehrer, Experteninstruktor der Budo-Schule-
Kyu: Klasse, Rang, Schülergrad, Farbgurte
Kyudan: Gürtelrangsystem
Makiwara: gewickeltes Stroh, Schlagpolster
Mikuzure: Angst vor dem Aussehen des Gegners
Mondo: Gespräch zwischen Schüler und Meister
Mushin: nicht denken, unbewußt
Obi: Gürtel
Omote: fundamental, grundlegend, die obere, offensichtliche Seite der Kampfkunst
Okuden: Stufe der technischen Verfeinerung
Renshi: Meisterschaft des Selbst
Ryû: Fachrichtung, Stilrichtung, Schulungsmethode, Tradition
Sempai: der Vorgänger, fortgeschrittener älterer Schüler
Sensei: Lehrer, Meister
Seppuku: schneiden des Hara, Freitod durch Aufschneiden des eigenen Bauches
Shin: Geist, Herz
Shisei:
Haltung (physisch und psychisch)
Shihan/Hanshi: Großmeister, geistige Meisterschaft des Budo
Shitei: Vorschrift
Shizentai: Grundstellung, Normalstellung, natürliche Haltung
Sho: klein
Shotokan: Karate-Stilrichtung; Haus, in dem die Künste des Shoto trainiert werden
Shu-Ha-Ri: Die drei Wegstufen vom Schüler zum Meister
Tachikata: Standform, Stellung, Grundstellung
Tameshiwari: Bruchtest
To: weit, entfernt
Tode: Technik aus China, alte Bezeichnung des Karate-Do
Tokui: Stärke
Uku: fließend
Wa: Innere Harmonie
Wu wei: Kunst des Nichteingreifens
Yomi: Vorausahnen
Zanshin: Wachsamkeit, Bereitschaft, Geistesgegenwart

Das Zahlensystem

Ichi (Sho) - Eins
Ni - Zwei
San - Drei
Shi (Yon) - Vier
Go - Fünf
Roku - Sechs
Shichi (Nana) - Sieben
Hachi - Acht
Kyu (Ku) - Neun
Ju - Zehn
Ju-ichi - Elf
Ju-ni - Zwölf
Ni-ju - Zwanzig
San-Ju - Dreißig
Hyaku - Hundert
Sen - Tausend

Angriffsstufen & Richtungen

Age: aufwärts
Chu: Mitte - Chudan, mittlere Angriffsstufe (Hals bis Gürtel)
Ge: unten - Gedan, untere Angriffsstufe (Gürtel bis Fuß)
Happo, Kuruma: in alle Richtungen
Hidari: links
Jo: oben - Jodan, obere Angriffsstufe (Kopf & Hals)
Joseki: obere Seite
Mae: nach vorne
Mawashi: kreisförmig, im Halbkreis
Migi: rechts
Omote: darüber
Otoshi: abwärts
Shimoseki: untere Seite
Shita: darunter
Soto: äußere, außen
Tate: senkrecht
Uchi: innere, innen
Ura: Rückseite, entgegengesetzt, darunter
Ushiro: nach hinten
Yoko, Hen: zur Seite, seitlich

Kommandos

Hajime: Beginn, Anfang, Anfangen, LosKamaete - Körperhaltung einnehmen
Mawatte: Wendung
Mokuso: Meditation
Mokuso Yame: Meditation Ende
Naore: Rührt Euch! Gut
Oss: Ja, Okay, Verstanden, Grußwort zum Gegenüber, ...
Otagai ni Rei: Gruß zu den Mitübenden
Rei: Höflichkeit, Gruß
Ritsu: Aufstehen, Stehen
Ritsu Rei: Gruß im Stehen
Seiza: Abknien in den Kniesitz
Sensei ni Rei: Gruß zum Meister
Shihan ni Rei: Gruß zum Großmeister
Shinpan ni Rei: Gruß zu den Schiedsrichtern
Shinza ni Rei: Gruß zu den Ahnen
Shomen: Front, Vorderseite
Shomen ni Rei: Gruß nach vorne
Yame: Halt, Stop, Ende
Yoi: Vorbereitung, Achtung
Za-Rei: Gruß im Kniesitz

Wettkampfausdrücke

Ai uchi: gleichzeitiger Angriff
Aka no kachi: Sieg für Rot
Aka: Rot
Mokuso Yame: Meditation Ende
Atatta: getroffen, zu harter Kontakt
Atenai yo ni: Verwarnung für Kontakt
Ato Shibaraku: Danach noch eine Weile, 30 Sekunden bis Kampfzeitende
Chui: Achtung, Vorsicht, Verwarnung
Enchosen: Verlängerung des Kampfes
Fukushin: Seitenkampfrichter
Hansoku Chui: Verwarnung wegen Verstoß gegen die Regeln
Hansoku Make: Niederlage wegen Verstoß gegen die Regeln
Hikiwake: Unentschieden
Ippon: ein Punkt
Jogai Chui: Verwarnung wegen Außerhalb-der-Fläche
Kiken: Aufgabe
Make: Niederlage
Moto no ichi: Zurück zur Startposition
Mubobi: die eigene Sicherheit vernachlässigt
Nuketa: Technik vorbei
Shiai: Wettkampf
Shikkaku: Disqualifikation
Shinpan: Urteil, Schiedsrichter
Shiro no kachi: Sieg für Weiß
Shiro: Weiß
Shobu: Sieg oder Niederlage, Wettstreit
Shushin: Hauptkampfrichter
Tsuzukete: Macht weiter
Wazaari: halber Punkt

Begriffe aus dem Bereich ”Kata”

Kata: Form, formale Übung, Kampf gegen imaginäre Gegner
Bunkai: Analyse, Kata in Anwendung mit dem Partner
Embusen: Schrittdiagramm der Kata
Sentei-Kata: aus einer vorgegebenen Katagruppe auszuwählende Kata
Shitei-Kata: Pflichtkata
Tokui-Kata: Freie persönliche starke Kata, Kürkata

Begriffe aus dem Bereich ”Kihon”

Kihon: Grundlage, Grundschule, Grundtechniken
Ate-Waza: Rammtechniken
Awasete: beidarmig (Faustrücken in entgegengesetzte Richtungen)
Gyaku: gegenseitig, verkehrt, Gegenseite
Kaisho-Waza: Techniken mit offener Hand
Keri-Waza: Beintechniken
Morote: beidarmig (beide Faustrücken in eine Richtung)
Oi-Komi: hineintreiben, Technik mit ganzem Schritt
Okuri-Ashi: Gleitschritt, vorderer Fuß bewegt sich zuerst
Suri-Ashi: Gleitschritt (Oberbegriff)
Te-Waza: Handtechniken
Tobi-Waza: Sprungtechniken
Tsuki: Fauststoß
Tsuki-Waza: Fauststoßtechniken
Ude-Waza: Armtechniken
Uke-Waza: Blocktechniken
Waza: Technik
Yori-Ashi: Gleitschritt, hinterer Fuß bewegt sich zuerst

Begriffe aus dem Bereich ”Kumite”

Kumite: Kampf-Partnerübung
Bogu-Kumite: Vollkontaktform, bei der die Kämpfer eine Schutzkleidung tragen
Deai: dem Angriff mit eigenem Angriff zuvorkommen
Gohon-Kumite: Fünfschrittkampf
Happo-Kumite: Kampfübung in alle Richtungen
Jiyu-Ippon-Kumite: freier Einschrittkampf
Jiyu-Kamae: Individuelle Freikampfhaltung
Jiyu-Kumite: Partnerübung bei der die freie Form des Kampfes ausgeübt wird
Kaeshi-Ippon-Kumite: erwidernder Einschrittkampf
Kata-Kumite: gleichbedeutend mit Bunkai, der Anwendung der Kata mit dem Partner
Kihon-Ippon-Kumite: grundschulmäßig ausgeführter Einschrittkampf
Kime-Waza: Kontertechnik als entscheidende Technik
Kogeki: Angriff, Angreifer
Maai: Korrekte Distanz der Technik zum Ziel
Okuri-Ippon-Kumite: Kampf mit direkt folgendem zweiten Angriff
Randori: spielerisches Üben des Freikampfes
Sabaki: den Körper geschickt drehen, ausweichen, bewegen
Sanbon-Kumite: Dreischrittkampf
Shiai-Kumite: Kumiteart, die im Turnier ausgeübt wird
Shobu-Kumite: Partnerübung, bei der es um Punkte geht
Suki: Ausnutzen einer Chance
Sun-Dome: Abstoppen der Technik kurz vor dem Ziel
Tai-Sabaki: Ausweichen und kontern
Tori: Angreifer
Uke: Abwehr, Verteidiger